Negativ: nichts – die Vorschau

«Es ist schön, dass die Geschichte weitergeht», sagte Thomas Köhler heute im Gespräch mit Asienspiegel über den Dokumentarfilm Negativ: nichts – Schritt für Schritt für Japan. «So kurz vor dem Jahrestag des verheerenden Tsunami in Japan werden noch einmal viele tragische Erinnerungen hochkommen. Ich hoffe, dass der Dokumentarfilm, das andere Japan, das nach vorwärts blickende Japan zeigen kann. Denn das Leben geht weiter.» Die offizielle Vorschau ist ab sofort auf Asienspiegel und auf der Film-Website zu sehen. Als Untertitel stehen 3 Sprachen zur Auswahl.

Der fast 4-minütige Beitrag ist ein erster Einblick in das Porträt über den Schweizer Reisefachmann Thomas Köhler, der von der japanischen Regierung für seine Verdienste nach dem grossen Erdbeben und Tsunami vom 11. März 2011 ausgezeichnet wurde – eine Ehre, die in dieser Form nur noch Lady Gaga erhalten hat (Asienspiegel berichtete). Premiere wird der Dokumentarfilm im September in Zürich und Tokio feiern. Danach wird er an Filmfestivals einem grösseren Publikum bekannt gemacht.

Eine Berühmtheit in Japan

Thomas Köhler verlor nach dem Tsunami vom 11. März 2011 und der darauf folgenden AKW-Katastrophe in Fukushima seinen Job als Reisefachmann für Japan. Für ihn war die Zeit gekommen dem Land etwas zurückzugeben, das ihm über die Jahre so viel gegeben hatte. Er entschloss sich, 2900 Kilometer zu Fuss durch Japan zu gehen, von Norden bis in den Süden des Landes. Nach 5 Monaten erreichte er am 31. Dezember 2011 dieses Ziel.

Die japanischen Medien deckten die Reise des Schweizers intensiv ab. Thomas Köhler wurde innert kürzester Zeit in Japan zu einer Berühmtheit. Sein täglich gehaltener Blog wurde zum Twitter-Phänomen. Mit seiner Reise wollte Thomas Köhler den Menschen in Europa die schiere Grösse des Landes aufzeigen – Japan ist nicht nur Fukushima. Gleichzeitig schenkte er den Japanern mit seiner vorwärts gerichteten Einstellung Mut und Kraft für den Wiederaufbau. Inzwischen ist ein grosser Buchverlag in Japan daran, sich seiner Geschichte anzunehmen.

Die Bilder

Für den Dokumentarfilm Negativ: nichts – Schritt für Schritt für Japan zeichnen sich die beiden Filmemacher und Brüder Jan und Stephan Knüsel verantwortlich. Anfang Dezember begannen sie mit den Dreharbeiten in Japan. Während Tagen hefteten sie sich an die Fersen von Thomas Köhler. Über ein Dutzend Interviews mit Persönlichkeiten, Experten und Weggefährten haben sie daneben filmisch festgehalten.

Zum Filmteam gehört ausserdem der renommierte Foto-Journalist Christoph Bangert, dessen Bilder von der Dreifachkatastrophe in Japan um die Welt gingen. Der Ehemann einer Japanerin war einer der wenigen ausländischen Fotografen, der über die ganze Zeit hindurch die Bilder dieser schrecklichen Wochen festhielt. In einem Exklusivbeitrag der New York Times schrieb Christoph Bangert auf eindrückliche Weise über diese Tage der Ungewissheit.

Die Musik

Für die Filmmusik konnte der Komponist Yukio Elien Lanz engagiert werden, der bereits dem Spielfilm Nordwärts eine unvergessliche Note gab. Auch für die offizielle Vorschau von Negativ: nichts – Schritt für Schritt für Japan hat Yukio Elien Lanz seine ganze Virtuosität an den Tag gelegt. Einen weiteren Soundtrack für Thomas‘ Geschichte liefert die Band Tim & Puma Mimi, die gerade daran ist, ihr neustes, bahnbrechendes Album zu publizieren.

Die Designerin Hitomi Murai, der Webentwickler Yoshimi Takano und die Sprachvirtuosin Maya Hayashi sorgen für den richtigen dreisprachigen Auftritt des Dokumentarfilms. Negativ: nichts – Schritt für Schritt für Japan ist in diesem Sinne eine durch und durch schweizerisch-japanische Produktion. Eine Herzensangelegenheit.